Wie kommuniziert man in einer beispiellosen Krisensituation wie gerade am besten? – Mit dieser Frage beschäftigen sich die Kommunikationsprofis gerade alle.
Aus der Sicht von Unternehmen sind gerade zwei Grundüberlegungen wichtig. Erstens: Was kann ich gerade für die Gesellschaft tun? Wie kann ich unser Land, meine Branche, mein Umfeld in dieser Krisensituation unterstützen? Und zwar ungeachtet finanzieller Interessen. Gerade geht es um den Aufbau von Vertrauen, gerade entsteht Reputation. Wenn es in Ihrem Unternehmen nicht um knallharte Existenzsicherung geht (wie zum Beispiel in der Touristikbranche), dann überlegen Sie, wie Sie Positives bewirken können und der Gesellschaft nutzen können. Was Sie tun können, um die Situation zu entspannen. Und reden und schreiben Sie gerne darüber.
Die zweite, wichtigere, ist: Wie gehe ich gerade mit meinen Mitarbeitern um? Baue ich mit meiner Kommunikation und noch wichtiger mit meinem Handeln ein Umfeld des Vertrauens auf? Zeige ich meinen Leuten, dass sie sicher sind in meinem Unternehmen? Dass ich die Lage im Griff behalte? Nehme ich ihnen existenzielle Sorgen und gebe ihnen Raum, sich um ihre Familie, um ihre Kinder, Eltern, um Freunde zu kümmern? Um die Menschen, die Hilfe brauchen? Jetzt kann ich als Unternehmen und als Unternehmer punkten und Vertrauen schaffen. Es wird meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel enger an mich binden als jedes Teambuilding-Seminar und jedes Firmenevent. Jetzt kann ich punkten, jetzt muss ich punkten. Die Kernaussage ist: Wir stehen das gemeinsam durch. Und zwar alle!
Jetzt ist es besser, vorbereitet zu sein. Können meine Teams auch von zuhause aus arbeiten? Habe ich ihnen schon vorher Freiheiten gegeben und etwas zugetraut? Erreiche ist sie gerade überhaupt, kann mit ihnen auf Distanz kommunizieren? Falls nicht, sollte man sich das ganz oben auf den persönlichen nach-Corona-Zettel schreiben. Jetzt ist die Zeit, in der man von seinen Vorbereitungen auf Krisensituationen profitieren kann.
Jetzt ist auch die Zeit der Kernwerte. Jetzt schält sich Substanz aus Überflüssigem heraus. Ich lerne das Einfache wieder zu schätzen und zu lieben. Den kleinen Supermarkt um die Ecke. Okay, er ist zwar ein bisschen teurer. Aber er ist jetzt da für mich, er wird plötzlich zu einem der sozialen Höhepunkte des Tages. Ich kriege zwar gerade nicht alles, was ich mir wünsche. Aber jeden Tag ist neue Ware da. Und ich habe dort noch soziale Kontakte mit fremden Menschen. Der Supermarkt baut bei mir gerade Vertrauen und Verlässlichkeit auf, die wahrscheinlich auch in Zukunft dableiben werden.